Jetzt wird’s ernst. Mein erster Hardware-Check. Der Vergleich der drei im Titel benannten Grafikkarten hinkt natürlich ein bisschen und selbstverfreilich hat die betagte 8600 GTS keine Chance gegen die aktuellen Vertreter. Jedoch interessiert es sicher den ein oder anderen ob es sich denn rentiert die “Alte” durch ein neueres Modell zu ersetzen.
Die Grafikkarten setze ich in folgendem Testsystem ein:
Betriebssystem 64-bit Windows 7 (6.1.7601)
Hauptplatine ASUSTeK COMPUTER INC. P8H61-M LE/USB3
Speicher 8.192 MB
Modul 1 4.096 MB Corsair DDR3 @ 667 MHz
Modul 2 4.096 MB Corsair DDR3 @ 667 MHz
Festplattenmodell 128 GB SAMSUNG SSD 830 Series ATA DeviceProzessor Intel Core i5-2400 Processor
Prozessortakt 1.595 MHz
Physische/logische Prozessoren 1 / 4
Anzahl der Cores 4
Package LGA1155
Manufacturing process 32 nm
TDP 95 W
Ich denke, dass mit dieser Grundausstattung das System nicht das Nadelöhr darstellt, so dass die Kennzahlen durchaus als aussagekräftig angesehen werden können. Als Benchmark-Software verwende ich 3DMark06, 3DMark Vantage, den DirectX 11 Benchmark 3DMark 11 von Futuremark und Furmark (Ver. 1.10.4) von Geeks3D. Meine 8600 GTS kann jedoch mit manch neueren Benchmarksoftware nichts anfangen und verweigert manchmal schlicht den Vergleich.
Hier sieht man sehr schön, dass sich in den letzten sechs Jahren im Bereich der Grafikkarten doch etwas getan hat 😉 Die neuen Modelle sind durchgängig 2 – 3x so schnell wie die betagte 8600 GTS, was natürlich niemanden verwundert. Etwas verwundert hat mich jedoch, dass die ATI HD 7850 rund 22% schneller ist als die NVIDIA GTX 650 Ti, da sich doch beide aktuell im selben Preissegment bewegen.
Bei Amazon geben sich im Übrigen von den Bewertungen her beide nichts. Ich habe mich für den Vergleich dieser beiden Modelle entschieden:
Zotac NVIDIA GTX 650 TI Grafikkarte (PCI-e, 2GB DDR5 Speicher, DVI, HDMI, 1 GPU)
4,6 von 5 Sternen bei 16 Rezensionen
und den Vertreter von ATI
Sapphire ATI HD 7850 Grafikkarte 1GB (PCI-e, GDDR5 Speicher, HDMI, DVI, 2x mini-DP, 1 GPU)
4,8 von 5 Sternen bei 20 Rezensionen
Die Leistung kann bei beiden überzeugen. Meines Erachtens ist die NVIDIA doch etwas leiser und laufruhiger. Die Größe des Grafikkartenspeichers scheint sich, im Moment zumindest, noch nicht vorteilhaft auszuwirken.
Fazit des Grafikkarten (Kurz) Tests
Die 8600 GTS kann natürlich aufgrund Ihres Alters nicht mehr mit der neuen Generation mithalten und somit gibt es hier entsprechend die Auktion. Jedoch schlägt die Karte die anderen durch die Silentpipe natürlich hinsichtlich der Lautstärke. Absolute Lautlosigkeit geht nun einmal nicht zu überbieten. Somit mag die Karte durchaus für den ein oder anderen Fall auch nach sechs Jahren noch tauglich sein.
Die NVIDIA GTX 650 TI ist ein solides Produkt. Auch der Treiber und das Handling mit verschiedenen Monitoren mag aus meiner Sicht gesehen zu überzeugen. Im Hinblick auf Windows 8 – dort soll es Multi-Monitor-Unterstützung out-of-the-box geben – ist dieser Vorteil dann vernachlässigbar. Ich muss dazu sagen, dass ich seit ich denken kann NVIDIA Grafikkarten besessen hatte und somit nie in die Verlegenheit kam den ATI Catalyst Treiber testen zu müssen.
Nun ist es jedoch so, dass die 22% mehr Leistung bei gleichem Preis einem schon ein wenig zum Nachdenken reizen. Für mich zumindest – als Anhänger der NVIDIA-Fraktion – war es schon eine schwere Entscheidung. Auch mit dem Catalyst habe ich, entgegen meinen Erwartungen, keinerlei Probleme. Somit blieb bei mir dann letzten Endes die ATI Karte im Gehäuse.
Sound über HDMI
Zum Schluss auch noch eine kleine, besondere Anforderung. Ich habe meinen Rechner direkt mit dem Fernseher verbunden. Die 8600 GTS hat (logischerweise) kein Audioausgang und so musste ich natürlich zum Einen das DVI-Kabel und zum Anderen das Audiokabel (3,5″ Klinke) verlegen. Dies wollte ich natürlich mit dem Erwerb einer neuen Grafikkarte vermeiden. Hier sollte es möglich sein den Sound über HDMI abzuspielen. Sprich ich wollte nur das HDMI Kabel verlegen und dann sollte hierbei der Ton ebenso mit übertragen werden. Hier nun meine Erfahrungen:
Sound über HDMI bei der NVIDIA GTX 650 Ti
Eines vorweg: Die Soundübertragung über HDMI hängt zuerst einmal davon ab ob auf der verwendeten Grafikkarte ein Soundchip vorhanden ist. Dies kann man bei den beiden von mir getesteten Modellen bejahen. Die Soundübertragund funktioniert bei der GTX 650 Ti einwandfrei. Wenn das HDMI Kabel angeschlossen wird, wird im Windows System ein neues Audiogerät erkannt und automatisch aktiviert. Sobald man das Kabel wieder löst, wird natürlich auch dieses Audiogerät wieder deaktiviert. Wenn man jedoch – so wie bei mir – das Kabel angeschlossen läßt, wechselt der Ton nicht automatisch auf die PC-Soundkarte zurück wenn man beispielsweise den TV ausschaltet. Hier muss man manuell Hand anlegen und das geschieht indem man in den NVIDIA Einstellungen unter “Digitales Audio einrichten” die Dropdown-Box auf “Audio ausschalten” stellt und dann mit “Übernehmen” bestätigt.
Meines Erachtens ist das nicht die optimale Lösung, jedoch akzeptabel. Ich sehe keine Lösung in Windows zwei Audiogeräte gleichzeitig ansprechen zu können, wie man im folgenden Screenshot erkennen kann:
Bei der ATI HD 7850 ist die Soundwiedergabe ähnlich gelöst, jedoch war hier standardmäßig beim Anstecken des HDMI-Kabel nicht das richtige Audiowiedergabegerät ausgewählt. Über den Catalyst Control Center kann man nun mit der rechten Maustaste das richtige Wiedergabegerät auswählen.
Eine Musterlösung, dass die Wiedergabe immer über beide Kanäle funktioniert gibt es bei keiner der beiden Grafikkarten. Dies ist natürlich schade. Zumindest kann ich in meinem Lieblingsplayer VLC das Audioausgabemodul dann standardmäßig mit der HDMI Ausgabe belegen, so dass zumindest hier das “umswitchen” entfällt. Einen interessanten Beitrag hierzu habe ich unter http://www.3dcenter.org/artikel/pc-sound-ueber-hdmidvi-am-fernseher-ausgeben gefunden. Dort wird auch aufgezeigt, dass es Soundkarten gibt, die dann das Bild einfach mit durchschleifen und somit der HDMI Anschluss über die Soundkarte alle nötigen Informationen ohne ein umschalten der Ausgabe an den TV liefern. Mit 140 – 240 Euro jedoch absolut keine kostengünstige Lösung.